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Es gibt Begriffe, die wir zu verstehen glauben
doch haben wir vielleicht nie hinterfragt, ob unser Verständnis auch der Begriffsbestimmung entspricht. So habe ich mich auf den Weg gemacht, etwas zu hinterfragen, was ich schon zu wissen glaube. Mit dieser Technik kann man eingefahrene Gewohnheiten herausfordern und neue Kreativität entstehen lassen.
Man könnte unseren Begriff so definieren: „Soft Skills“ sind Kompetenzen, die berufsübergreifend und in allen Lebenssituationen anwendbar sind.
Diese Schlüsselfähigkeiten beziehen sich auf Persönlichkeitsmerkmale und Verhaltensweisen. Zusammen mit den spezifischen fachlichen Qualifikationen und Erfahrungen, den sog. „Hard Skills“ ergeben sie das berufliche Leistungsspektrum einer Person.
Im Bereich von Führung und Management und anderen Berufen, die mit Menschenführung zu tun haben, gehören Softskills allerdings zur notwendigen Fachkompetenz.
Deutschland hat ein hohes Ausbildungsniveau im Bereich der Fachkompetenzen. Und dennoch finden wir erhebliche Leistungsunterschiede unter gleichsam ausgebildeten Mitarbeitern. Hier ein extremes Beispiel: Ich traf einmal jemanden, der einen weit überdurchschnittlichen IQ hatte, jedoch von der Sozialhilfe lebte. Es gelang ihm nicht, seine Fähigkeiten in produktive Bahnen zu lenken. Seine Fähigkeiten fanden keinen emotionalen Nährboden, der die Energie für die Umsetzung seines Potentials geliefert hätte. Man könnte folgende Formel aufstellen:
(Fachkompetenz + X-Faktoren) x Softskills = Leistungsfähigkeit
Aus dieser Formel wird deutlich, dass ohne Anwendung von Softskills die Fachkompetenz allein nicht dienen kann, weil ihr die Umsetzungskompetenzen fehlen. Softskills ohne Fachkompetenz können jedoch im interaktiven zwischenmenschlichen Bereich noch viel bewirken. Die X-Faktoren beschreiben somit das äußere Umfeld und Beziehungsnetzwerke.
Unser Leben und berufliche Plattformen befinden sich in Veränderungen, die teilweise atemberaubende Schnelligkeit angenommen haben. Softskills befähigen uns, auf diese Veränderungen adäquat zu reagieren, zu lernen und uns an Veränderungen anzupassen.
Welche Kompetenzen gehören zu den Softskills?
Daniel Goleman hat in seinem Buch „Der Erfolgsquotient EQ2“ wegweisende Forschungen auf diesem Gebiet veröffentlicht. Von 21 Kompetenzen, die „Leistungs-Asse“ auszeichneten, fand er dabei nur Fachkompetenzen. 18 davon waren emotionale Kompetenzen, die er in 5 Hauptgruppen gliederte:
Im Umgang mit uns selbst
Im Umgang mit anderen
Bemerkenswert ist, dass der größte Teil auf den erfolgreichen Umgang mit uns selbst, unseren emotionalen und mentalen Fähigkeiten fällt. Softskills umfassen ein ganzes Bouquet von Qualitäten, von denen hier einige im Detail genannt werden sollen. Dabei unterscheide ich fünf Ebenen, die sich teilweise überschneiden und ergänzen:
Nicht alle dieser Softskills lassen sich leicht trainieren – besonders Persönlichkeitsmerkmale sind tief geprägt. Durch bewusste Beschäftigung damit, kann allerdings jeder diese Kompetenzen weiterentwickeln.
Das eigentliche Problem dabei ist weniger unsere Emotionale Intelligenz – die besitzt jeder, sondern die Tatsache, dass unser emotionales System durch alte Erfahrungen verstopft und blockiert ist. Dadurch entstehen unbewusste Lernresistenzen. Kann man da durch Seminare Änderungen bewirken? Ja, diese Herausforderung nehme ich in meinen Seminaren erfolgreich an.
Auf dem Arbeitsmarkt haben die Bewerber die besten Chancen, die sich bei gleicher Qualifikation mehr Softskills erworben haben. Daher spielen diese Fähigkeiten bei der Personalauswahl in Unternehmen und in Assessment-Centern eine entscheidende Rolle. Die von Arbeitgebern in Stellenanzeigen am häufigsten gefragten Soft Skills sind laut BIBB (Bundesinst. f. Berufsbildung):
Die Nachfrage nach Softskills ist in verschiedenen Berufszweigen unterschiedlich gewichtet. Grundsätzlich besteht bei allen Berufen die mit Dienstleistungen, Kundenkommunikation, Medien, Sozialbereich, Erziehung und Lehre, Organisation und Eigeninitiative sowie Teamwork zu tun haben, eine hohe Nachfrage nach Softskills.
Jede Investition in diesen Bereich macht einen Mitarbeiter auf dem internen und externen Arbeitsmarkt eines Unternehmens attraktiver. Neben dem permanent notwendigen Update an Fachkompetenz stecken in den Softskills die größten Wachstumsfaktoren für Führungskräfte und Mitarbeiter – und damit für die Unternehmen.
Warum sich die wenigsten Mitarbeiter und Führungskräfte selbstständig um Softskill-Seminare bemühen – am Beispiel von Work-Life-Balance-Trainings: Trotz all dieses Wissens: Vielen Mitarbeitern und sogar Führungskräften eines Unternehmens ist es nicht bewusst, wie wichtig diese Softskills für Ihren Erfolg, für ihre Weiterentwicklung und ihr Wohlbefinden sind. Deshalb kommen die meisten erst gar nicht auf die Idee, diese Schulungen als Bedarf anzumelden. Oder sich zu Seminaren mit solchen Themen anzumelden, wenn das Unternehmen sich bemüht, die Mitarbeiter darin zu unterstützen. Es fühlt sich bisweilen an, als sei mit dem Ende unserer Ausbildungszeit die Hypnose entstanden, dass wir jetzt unsere Persönlichkeitsentwicklung abgeschlossen hätten.
Wenige trauen sich beispielsweise, sich zu einem Stress-Management-Seminar anzumelden, da sie sich nicht „outen“ möchten als jemand, der Stress haben könnte. Natürlich haben wir alle Stress, doch findet er häufig in unbewussten Reaktionen seinen Ausdruck und wird daher weitgehend verleugnet. Und wenn uns ein Problem nicht bewusst ist, werden wir uns nicht bewusst um Unterstützung und neue Herangehensweisen bemühen. So ist die Tatsache, dass Stress-Management-Seminare zurückhaltend besucht werden, kaum ein Indiz für deren Bedarf, sondern eher der Ausdruck einer Verleugnung oder der Ohnmacht, dass man gewisse Dinge sowieso nicht ändern kann. Dazu gehören auch alle emotionalen Themen. Sind wir lieber „emotionale Legastheniker“ als emotional kompetent?
Es ging mir ebenso. Wäre ich nicht 1986 einmal halbautomatisch auf einem solchen Seminar gelandet, wäre mir dieser großartige Lernprozess vielleicht ebenso wenig ein Anliegen. Und garantiert wäre mein Leben völlig anders verlaufen. Seit ich die Verpflichtung erkannt habe, an meinen persönlichen Qualitäten zu feilen wie an einer Skulptur und sie in ihrer ganzen Ausdruckskraft zum Strahlen zu bringen, betrachte ich mich als mein eigenes Projekt.
Es braucht also Initialzündungen, die uns entdecken lassen, wie lohnenswert und kraftvoll es ist, seine „Softskills“ zu entfalten. Es braucht, dass wir uns aufrichten und an uns selbst glauben als ein sich unerschöpflich entwickelndes Potential. Es braucht die Erfahrung, wie viele Möglichkeiten und Freiheitsgrade entstehen, wenn wir hinschauen und Selbstorganisations-Qualitäten in uns entdecken, die uns vorher nicht bewusst waren.
Die Softskill-Seminare sind nicht für Menschen, die sie „nötig“ haben – sie sind für Menschen, die Freude daran haben, ihre Qualitäten zu entfalten auf einer Tangente, die ihre Y-Achse erst im Unendlichen schneidet.
Michaele Kundermann
Email: contact(at)kundermann-consult.de
Tel. 06081-584366
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